Einführung

Bei der koproskopischen Diagnostik handelt es sich kurz gesagt ums ‚Kaka-durchs-Mikroskop-angucken‘ und dient der Diagnose des Befalls mit Endoparasiten 😉

Es sollte grundsätzlich mit 3-Tage-Sammelkot gearbeitet werden, da nicht jeden Tag Endoparasiten bzw. deren Eier ausgeschieden werden.

Ein gutes Mikroskop ist wichtig bei dieser Diagnostik; eine aufsteckbare USB-Kamera zur Erstellung von Fotos und Videos ist hilfreich. Wir benutzen ein Bresser Bino (40x-1000x Vergrößerung) sowie als Kameraaufsatz das Bresser USB Mikroskop MikrOkular

Suspension/Sedimentation

Methodik

Dieses Verfahren nutzen wir für einen ersten, groben Überblick zum endoparasitologischen Zustand des Igels. Man findet in der Regel Wurm-Eier. Wenn man bereits hier lebendige Darm- oder Lungenhaarwurmlarven sieht, ist von einem massiven Befall des Igels auszugehen.

Durchführung

Etwas Igelkot wird in ein Probengläschen gegeben und etwas Aqua dest. hinzugefügt. Probengläschen verschließen und gut durchschütteln. Ein paar Minuten stehen lassen, damit sich Feststoffe absetzen können dann ein bis zwei Tropfen aus dem Überstand auf einen Objektträger geben, mit einem Deckgläschen abdecken und unter dem Mikroskop betrachten.

Beispielfotos

Flotation

Methodik

Mit dem Flotationsverfahren kann man Wurm-Eier im Igel-Kot nachweisen. Aufgrund der hohen Dichte der Flotations-Lösung schweben die Wurm-Eier an der Flüssigkitsoberfläche und haften an einem Deckgläschen an. Somit kann man sie anschließend unter einem Mikroskop betrachten und bestimmen.

Durchführung

Etwas Igel-Kot wird in ein Flotation-Behälter gegeben und bis zur Marke mit gesättigter Natriumnitrat-Lösung aufgefüllt; mittels des Einsatzes wird der Kot in der Lösung gut verteilt und vermischt. Dann wird das Behältnis soweit aufgefüllt, dass sich am oberen Rand eine konvexe Oberfläche bildet. Auf diese legt man vorsichtig ein Deckgläschen und wartet ca. 15 Minuten. Etwaige Wurm-Eier schweben in der gesättigten Lösung nach oben und haften am Deckgläschen. Nach Ablauf der Wartezeit hebt man das Deckgläschen vorsichtig ab und legt es auf einen Objetträger. Unter dem Mikroskop kann man nun auf die Jagd nach Wurm-Eiern gehen.

Eine ausführliche Videoanleitung der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover kann hier angeschaut werden: Kotuntersuchung – Flotationsverfahren

Beispielfotos

Auswanderverfahren

Methodik

Dieses Verfahren dient dem Nachweis von Nematoden-Larven. Eine Kotprobe wird in Wasser gegeben. Eventuell vorhandene Wurmlarven haben das Bestreben aus dem Kot ins Wasser zu wandern. Aufgrund des Versuchsaufbaus (s.u.) sinken sie dann aufgrund der Schwerkraft im Schlauch nach unten und reichern sich am Schlauchende an.

Durchführung

Man hängt einen Glastrichter mit angestecktem Schlauchstück in einen passenden Ständer, verschliesst den Schlauch mit einer Klemme und füllt den Schlauch luftblasenfrei mit Leitungswasser. Dann setzt man ein passendes Sieb in den Trichter, füllt etwas (ca. 20-30 g) Igelkot in ein Stück Gaze und legt dieses Päckchen in das Sieb ein. Anschließend füllt man den Trichter soweit mit Leitungswasser, dass das Gazepäckchen bis ca. zur Hälfte ins Wasser eintaucht. Das Ganze bleibt dann für mindestens 6 Stunden (besser: über Nacht) bei Raumtemperatur stehen.

Die Larven wandern nun aus der Kotprobe ins Wasser und die Schwerkraft sorgt dafür, dass sie im Schlauch nach unten sinken und sich am Schlauchende anreichern.

Nach der Wartezeit wird der Schlauch vorsichtig geöffnet und einige Tropfen auf einen konkaven Objektträger gegeben. Die Probe kann dann unter dem Mikroskop beurteilt werden.

Beispielfotos

Von Kagi

Der Webmaster hier. Im Privatleben Biker und Privatier mit Hang zur Natur und IT. In der Vergangenheit schon Kümmerer für die eigenen Katzen und Hunde, Eichhörnchen, Igel und auch mal Pate für Kinder gewesen.

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